Fitness im Alter

Von Kraft zu Beweglichkeit –
wie sich die Ansprüche verändern

Jung, dynamisch, leistungsfähig – viele Menschen in ihren 30ern und 40ern setzen in Sachen Fitness vor allem auf Kraft, Ausdauer und straffe Muskeln. Sport dient als Ausgleich zum oft stressigen Alltag, als Möglichkeit, sich auszupowern und vielleicht auch, um bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen. Intensive Workouts, Hochintensives Intervalltraining (HIIT) oder schweißtreibende Cardio-Einheiten stehen hoch im Kurs.

Doch mit zunehmendem Alter verändern sich nicht nur die Prioritäten, sondern auch die Bedürfnisse des Körpers. Es rückt später ein ganz anderes Ziel in den Vordergrund: Gesund bleiben, beweglich bleiben, sich wohlfühlen.

Tabuthema Beckenboden

Heute sind wir länger fit – doch was braucht unser Körper wirklich?

Dank medizinischem Fortschritt, besserer Ernährung und einem gesteigerten Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil sind viele Menschen heute deutlich fitter als noch vor einigen Jahrzehnten. Das heutige 80 ist das frühere 60. Wer sich sein Leben lang sportlich betätigt hat – idealerweise in einem ausgewogenen Maß – möchte auch im Alter aktiv bleiben und sucht oft weiterhin nach körperlichen Herausforderungen.

Jedoch verändert sich mit den Jahren der Fokus: Anstatt sich nur auf Kraft und Ausdauer zu konzentrieren, lohnt es sich, gezielt auf Aspekte wie Beweglichkeit, Gelenkgesundheit, Körperwahrnehmung und Atmung zu achten. Eine gute Balance zwischen Aktivität und Regeneration wird immer wichtiger, denn während ein junger Körper Überlastungen oft noch problemlos ausgleichen kann, reagiert ein älterer Organismus sensibler auf falsche oder einseitige Belastungen.

Was verändert sich mit dem Alter?

Mit den Jahren macht sich der natürliche Alterungsprozess bemerkbar – nicht von heute auf morgen, sondern allmählich. Die Muskulatur baut sich langsamer auf, und das Gewebe wird weniger elastisch. Während früher vielleicht ein paar Wochen Training ausreichten, um Kraft und Stabilität aufzubauen, benötigt der Körper nun mehr Zeit zur Anpassung. Auch die Faszien, die unseren gesamten Körper durchziehen und die Organe umhüllen, verändern sich: Werden sie nicht regelmäßig bewegt und mobilisiert, neigen sie dazu, zu verkleben und sich zu verhärten, was die Beweglichkeit einschränkt und Schmerzen verursachen kann.
Gleichzeitig nimmt die Geschmeidigkeit der Gelenke ab. Der natürliche Knorpelabrieb ist ein Prozess, der sich mit zunehmendem Alter verstärkt, vor allem, wenn Gelenke über Jahre hinweg einseitig oder zu wenig bewegt wurden. Steifheit und Verspannungen sind oft die Folge – doch das muss nicht sein.
Ein weiteres Thema ist die Balance: Die Koordination zwischen Muskeln, Nervensystem und Gleichgewichtssinn verändert sich, was das Risiko für Stürze erhöht.
Nicht zuletzt spielt auch die Atmung eine entscheidende Rolle. Mit den Jahren nimmt die natürliche Atemkapazität ab, was Auswirkungen auf die Sauerstoffversorgung des Körpers und die Vitalität hat. Dabei kann eine bewusste, tiefe Atmung nicht nur das Lungenvolumen unterstützen, sondern auch die inneren Organe massieren und den Stoffwechsel anregen.

Neue Ziele: Beweglichkeit, Elastizität und ein gutes Körpergefühl

Während in jüngeren Jahren der Fokus oft auf Kraftzuwachs und Ausdauer lag, entwickeln sich die Ziele im Alter weiter. Es geht nun weniger um Höchstleistungen, sondern vielmehr darum, den Körper so lange wie möglich geschmeidig, belastbar und schmerzfrei zu halten. Die Beweglichkeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Wer seine Gelenke regelmäßig in ihrem vollen Bewegungsausmaß nutzt und dehnt, kann deren Funktionalität bewahren und Steifheit entgegenwirken. Ebenso ist es essenziell, die Faszien geschmeidig zu halten, denn sie sorgen nicht nur für Flexibilität, sondern haben auch einen direkten Einfluss auf die Organfunktion und die Durchblutung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Körperwahrnehmung. Wer sich bewusst bewegt, kann Fehlhaltungen erkennen und frühzeitig korrigieren. Gerade in Bezug auf das Gleichgewicht und die Koordination ist es wichtig, regelmäßig sanfte Bewegungsreize zu setzen, um das Zusammenspiel zwischen Muskulatur und Nervensystem aufrechtzuerhalten. Auch die Atmung verdient mehr Beachtung: Eine ruhige, tiefe Atmung fördert die Entspannung, hilft dem Körper, sich zu regenerieren, und wirkt sich positiv auf die Funktion der inneren Organe aus.

Neben all diesen körperlichen Aspekten darf eines nicht vergessen werden: Bewegung sollte Freude machen. Sich mit dem eigenen Körper verbunden zu fühlen, ihn wertzuschätzen und ihm Gutes zu tun – das ist das Fundament für langfristige Gesundheit und Wohlbefinden.

Organgymnastik – genau das richtige Konzept für diese neue Lebensphase

In meiner Praxis setze ich mit der Organgymnastik nach Medau genau hier an: Statt reinen Muskelaufbau oder intensives Training in den Vordergrund zu stellen, lege ich den Fokus auf sanfter Mobilisation, bewusster Atmung und gezielter Dehnung. Die Übungen wirken nicht nur positiv auf Muskeln und Gelenke, sondern auch auf die Faszien und die inneren Organe. Durch weiche, fließende Bewegungen können sich Verklebungen in den Faszien lösen. Das erhöht die Flexibilität und gleichzeitig nehmen wir Einfluss auf eine verbesserte Durchblutung sowie die Funktion der Bauchorgane. Die sanften Dehnungen und Mobilisationen im Rumpfbereich schaffen mehr Platz für die inneren Organe und unterstützen deren natürliche Beweglichkeit.

Die Atmung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Durch bewusst geführte Atemtechniken verbessert sich nicht nur die Lungenfunktion, auch der Bauchraum wird dabei sanft massiert. Dies wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel, die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden aus. Eine tiefe Atmung sorgt zudem für eine bessere Sauerstoffversorgung des Körpers und trägt zur Entspannung bei.

Ein weiterer Vorteil der Organgymnastik liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit. Ich habe festgestellt, dass die Übungen für Menschen ab 60 Jahren und darüber hinaus ideal geeignet sind. Ich kann sie individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmen ohne dass dieEffektivität verloren geht. Es gibt kein Leistungsdenken, keinen Druck – jeder bewegt sich in seinem eigenen Tempo und nach seinen eigenen Möglichkeiten. Der Kurs findet hybrid statt, sodass Sie sowohl vor Ort in meiner Praxis als auch online von zu Hause teilnehmen können.

Gemeinsam bewegen, gemeinsam lachen, gemeinsam dranbleiben

Die Organgymnastik findet schon lange in meiner Praxis statt – mit wunderbaren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die nicht nur für ihre Gesundheit etwas tun, sondern sich auch über die Gemeinschaft freuen. Wir lachen zusammen, tauschen uns aus und erleben, wie viel Freude Bewegung machen kann. Wenn Sie Lust haben, das selbst zu erfahren, dann melden Sie sich gerne an!
Alle weiteren Informationen dazu finden Sie hier.